Hallo, wir haben einen ca. 2-jährigen Hund (Labrador-Boxer Mix) aus dem Tierheim. Unser Problem ist, dass er nicht gerne Auto fährt und es ziemlich schwer ist, ihn überhaupt ins Auto zu bekommen. Habt ihr vielleicht Ideen, Tricks und Hilfestellungen, wie man den Hund ans Auto fahren gewöhnt?

corinna

Um deinen Hund ans Auto fahren zu gewöhnen, ist es wichtig, dass er das Auto positiv kennenlernt. Dies geht bei vielen Hunden am leichtesten über das Fressen. Ich würde in der nächster Zeit den Hund z.B. ausschließlich im Auto füttern. Das Futter würde ich ins Auto stellen und der Hund kann sich aussuchen, ob er ins Auto fressen gehen möchte oder nicht. Frisst er im Auto ohne Stressanzeichen würde ich mit dem Hund erstmal eine kleine Strecke fahren. Die ersten Male vielleicht zum Spazierengehen in den Wald, so das er merkt, dass Auto fahren auch nützlich sein kann. Ansonsten ist es auch oft hilfreich, mit seinem Hund vorher zu Spielen. Dann vielleicht mal den Ball ins Auto werfen, dann mal wieder woanders hin. Dies hat den Vorteil, dass der Hund in einer positiven Grundstimmung ist. Bitte beachte generell bei einem Angstanzeichen deines Hundes, dass du dich gelassen verhältst und nicht beruhigend auf deinen Hund einredest. Dies vergrößert evtl. sogar noch die Angst deines Hundes.

Viola

Ich habe/hatte mit meinem Hund das gleiche Problem, mit sehr sehr viel fleissigem Üben kann man aber etwas dagegen tun. Ich habe das Training mit meiner Hündin in 4 Stufen aufgeteilt: 1. Stufe: Angstfreies Einsteigen, das Auto macht Spass und füttert mich! Wie Corinna schon gesagt hat, macht es Sinn, Anfangst dem Hund sein Futter im Auto zu geben. Dein Hund muss aber auch lernen dass nicht jedes Einsteigen ins Auto in einem Desaster ändert. Also so oft wie möglich über den Tag verteilt den Hund ein und aussteigen lassen, ans Auto gewöhnen, Futterspiele, sitz im Kofferraum etc...wenn das klappt kommt Teil 2: Ein relaxter Hund im Kofferraum: Hund ist im Kofferraum, Türe zu und du setzt dich auf den Fahrersitz und tust einfach mal nichts. 10 Minuten später darf er wieder aus dem Auto raus und nichts ist passiert. Wenn du das täglich einige Male übst, wird dein Hund irgendwann begreifen, dass das Einsteigen und drinsitzen im Auto nicht automatisch zu Angst und Katastrophe führen muss und sich allmählich beruhigen, vielleicht sogar hinlegen und ein Nickerchen machen! Und das ist der Moment für Phase 4: Ab jetzt übst du das "im Auto sitzen" mit Motor an und Aus machen. Ruhig bisschen anlassen, bald wird dein Hund auch vor dem Motorengeräusch keine Angst mehr haben. Mein Hund fand das Knallen der Autotür auch sehr gruselig, darum immer wieder mal langsam bisschen die Türen auf und zu, damit er sich daran gewöhnt. Wenn das mit dem Motor klappt kommt der letzte, Grösste Teil: kleine Strecken fahren. Am Anfang nur ein wenig vor und zurück fahren, ausstreigen und Spielen. Dann kannst du ganz langsam weiterfahren bis ihr bald grössere Strecken ohne Probleme bewältigen könnt. Ich würde immer erst zum nächsten Schritt übergehen, wenn dein Hund ganz relaxt ist. Ich habe meine Hündin am Anfang auch nicht ins Auto bekommen, bei jeder Fahrt hat sie undtersich gemacht oder sich übergeben und unglaublich gesabbert. Mittlerweile können wir schon kleine Strecken fahren, viel üben lohnt sich wirklich. Am besten sind viele kleine Einheiten und versuche, deinen Hund nicht zu überfordern, sonst fällst du sofort wieder zurück und er hat wieder Angst. Und auch wie Corinna geschrieben hat, du solltest deinen Hund nicht viel Ansprechen oder Loben, sonst denkt er, das was da geschieht ist wiklich etwas Besonderes und bekommt mehr Angst. Auch für deinen Hund wird das eine grosse Erleichterung bringen, denn es wird immer wieder Situationen geben, wo es einfach nicht ohne Auto geht, bald ist das für euch aber kein grosses Problem mehr. Ich wünsch dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

Viola

kleiner Fehler, nach phase 2 kommt natürlich 3 und nicht 4 :)