Materialien
-gesunder, ausgewachsener Hund
-Angelrute (oder Stock) mit langer, stabiler Bastelschnur (ca. 2m bei normaler Angelrute)
-ein Spielzeug an der Angelrute, eines zum Tauschen in der Hand
-eine ebene Wiese ohne Löcher, Äste oder Dinge, an denen sich ihr oder der Hund verletzen könnt
Bitte trainiert OHNE andere Hunde, damit es nicht zu Beuteaggressionen kommt!
Reizangeln ist ausschließlich für gesunde und ausgewachsene Hunde geeignet! Ich trainiere maximal 7/8Minuten am Stück (inkl. mehrfachem Abgeben der Beute) und empehle niemanden, diese Zeit deutlich zu übersteigen! Diese Art der Beschäftigung ist extrem anstrengend für die Hunde und soll sie nicht überanstrengen, sondern “nur” auslasten. Dabei können sie ihre normalsten Triebe ausleben, welche heute oft nicht genügend befriedigt werden: Rennen, Hetzen und Greifen. Vor dem ersten Reizangeltraining solltet ihr euch ausführlich darüber informieren oder euch noch besser an einen kompetenten Hundetrainer oder eine/n hundeerfahrene/n FreundIn wenden, die damit bereits Erfahrung haben.
Anleitung
Wenn einmal weniger Zeit für ausgedehnte Spaziergänge bleibt, greife ich gern zur Reizangel. An einer Angelrute wird ein Spielzeug (bei Kusko die Beißwurst) befestigt und der Hund lernt ihr kontrolliert nach zu jagen.
Ziel: Der Hund hetzt die Beißwurst und greift sie irgendwann. Dann soll er sie zu mir bringen und abgeben.
Während der “Jagd” wird die Beute mal schneller/langsamer, einfacher oder schwieriger zu packen: So bleibt die Motivation hoch Reizangeln ist in meinen Augen keine alltägliche Beschäftigung. Ich mache es maximal 2-3 mal in der Woche und an verschiedenen, nicht aufeinanderfolgenden Tagen
Wenn es richtig gemacht wird, und kein sinnloses, unkontrolliertes Hetzen ist, kann es eine wundervolle Auslastung und Beschäftigung im Team sein und zu dem erheblich zur Triebkontrolle eurer Hunde beitragen.
Aufbau
Voraussetzung: Euer Hund sollte bereits das “Aus” können und auch eine Beute heranbringen oder zu mindest tauschen. Wenn ihr noch beim Objekttausch seid, verwendet bitte zwei identische Gegenstände oder habt das absolute Lieblingsspielzeug bei euch, während Nr. 2 an der Angel hängt. Bitte spult eure Hunde zu Beginn nicht zu sehr hoch. In hoher Trieblage kann man mit gefestigten und kontrollierbaren Hunden arbeiten!
Regeln:
Euer Hund muss ebenfalls wissen, dass Beute in eurer Hand nicht für ihn ist (er also nicht hineinbeißen oder daran hochspringen darf). Vor allem beim Reizangeln sind klare und strenge Regeln notwendig. Die absolut wichtigste Regel für euch: Überfordert eure Hunde nicht!
Fangt langsam an:
Legt euren Hund ab und stellt euch wenn möglich zwischen Objekt und Hund. Der Hund darf/soll sehen, dass es dort etwas zu holen gibt. Verlangt aber erst Blickkontakt: Euer Hund fragt und wartet bis er das (immer gleiche) Kommando (zB Go!, Los!, Reiz!, Jag!) von euch bekommt. Zu Beginn kommt der Hund schnell zum Ziel. Sobald er das Objekt der Begierde geschnappt hat, animiert ihr ihn es zu euch zu bringen. Lasst euren Hund nicht zerren! Dadurch kann die Angel kaputt gehen und ihr oder euer Hund könnte sich verletzen! Gern dürft ihr als Belohnung mit dem Tauschobjekt zergeln.
Zu Beginn sind die Jagdphasen sehr kurz und es gibt maximal 2-3!!! Nach der ersten Einheit gibt es mind. einen Tag Pause. Dann gehts wieder los.
Eine Minute so zu hetzen ist sehr anstrengend – wer das nicht glaubt probiert es selbst einmal aus Die Zeit insgesamt sowie die einzelnen “Jagdsequenzen” werden nach und nach gesteigert und schwieriger gestaltet (mit Richtungswechseln).
Euer Hund wird lernen, dass es das Spiel nur über Kooperation (Blickkontakt, Beute bei euch abgeben) gibt und begeistert mitmachen.